Vor der Behandlung

Vor Beginn der Behandlung wird die Krankengeschichte (Anamnese) ausführlich aufgenommen. Dabei wird nicht nur das aktuelle Problem besprochen, sondern auch nach früheren körperlichen Erkrankungen, Unfällen, Operationen sowie der individuellen Lebenssituation des Patienten gefragt. Auch vorhandene ärztliche Befundberichte einschließlich bildgebender Verfahren werden in diese Analyse einbezogen. In unserer Praxis wird viel Zeit darauf verwendet, ein möglichst gutes Bild der ursächlichen Zusammenhänge des Beschwerdebildes zu erhalten, um so in der Behandlung spezifisch darauf eingehen zu können sowie die nötige Sicherheit bei der Behandlung gewährleisten zu können. Die kollegiale Zusammenarbeit unseres Praxisteams sowie gegebenenfalls die Zusammenarbeit mit Fachärzten und anderen Gesundheitsexperten fördern diesen Ansatz ebenfalls.

Es folgt die detaillierte Erklärung der Art und potentiellen Wirkung unserer Behandlungstechniken einschließlich eventueller kurzfristiger Reaktionen oder auch durch die Anamnese erkannter individueller Risiken, sodass der Patient sich auf informierter Basis entscheiden kann.

Behandlungstechniken

Der Begriff „Chiropraktik“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet sinngemäß „mit der Hand behandeln“. Gemäß dieser Bezeichnung ist das Kernstück chiropraktischer Tätigkeit die gezielte manuelle Justierung blockierter Gelenke im Bereich der Wirbelsäule sowie der Arme und Beine. Dies dient dem Ziel, die physiologisch normale Beweglichkeit des betreffenden Gelenkes wiederherzustellen. Auf diese Weise kann es gelingen, eine durch die Gelenkblockade eventuell bedingte Störung der normalen nervalen Steuerung bestimmter physiologischer Prozesse aufzuheben oder zu mildern und so nicht nur Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu beseitigen oder zu lindern, sondern in manchen Fällen auch andere, scheinbar organisch bedingte allgemeine Gesundheitsprobleme positiv zu beeinflussen (siehe Typische Beschwerdebilder).

Typischerweise werden blockierte Gelenke in der richtigen Richtung in Vorspannung gebracht und mit einem schnellen Impuls von sehr geringer Amplitude leicht über ihre momentane Bewegungsgrenze hinaus bewegt, ohne ihre anatomischen Grenzen zu überschreiten. Auf diese Weise kann in den meisten Fällen die gestörte Biomechanik des betreffenden Gelenkes wieder in den physiologisch normalen Zustand versetzt werden. Dies ist oft mit einem hörbaren, aber schmerzfreien und völlig ungefährlichen Knacken verbunden, das durch das Kollabieren von Gasbläschen im Gelenkspalt hervorgerufen wird. Die beteiligten Strukturen des Gelenks werden bei dieser Technik nicht verschoben. Es wird also nicht eingerenkt und es kommt daher auch nicht zu einem Ausleiern oder Überdehnen der Gelenke.

Je nach individuellem Beschwerdebild und körperlicher Verfassung des Patienten stehen dem Chiropraktor auch andere mobilisierende und impulsfreie Techniken zur Verfügung.

Ergänzend werden die Muskeln und Sehnen, die diese Gelenke bewegen, sowie die beteiligten Bänder und gegebenenfalls auch Faszien behandelt. Hierbei kommen Techniken wie z.B. Massage, Dehnung, Triggerpunktbehandlung und weitere myofasziale Methoden zum Einsatz. Um eine längerfristige Besserung zu erzielen, wird jeder Patient über geeignete Haltungs-, Kräftigungs- und Dehnübungen beraten und erhält gezielte Tipps für den Alltag.

Untersuchung und Diagnose

Auf die Anamnese und das Aufklärungsgespräch folgt die körperliche Untersuchung. Körperhaltung und Gangbild werden beobachtet sowie verschiedene neurologische und orthopädische Tests durchgeführt. Im Vordergrund stehen spezielle chiropraktische Untersuchungsmethoden, wobei das Abtasten (statische Palpation) zur Prüfung der Beweglichkeit und des Gelenkspiels im Bereich der Wirbelsäule, des Beckens, der Arme und Beine eine wichtige Rolle spielt.

Finden sich bei diesen Untersuchungen funktionelle Störungen von Strukturen des Bewegungsapparates, die einen ursächlichen Zusammenhang mit dem vom Patienten beschriebenen Beschwerdebild vermuten lassen, kann zusammen mit den Erkenntnissen aus der Anamnese die Diagnose gestellt werden. So sich keine Gründe, die gegen eine chiropraktische Behandlung sprechen (absolute Kontraindikationen), ergeben haben, wird ein Behandlungsplan mit dem Patienten besprochen. Ist er damit einverstanden, kann der Chiropraktor mit der Behandlung beginnen.

Nach der Behandlung

Nach der Behandlung ist es empfehlenswert, etwa 15 Minuten spazieren zu gehen, viel zu trinken und die besprochenen Übungen regelmäßig durchzuführen. Hierdurch wird der Behandlungseffekt gefestigt und eine stabile Besserung gefördert. Außerdem sollten erkannte verschlimmernde Faktoren im Alltag vermieden werden. Diese einfachen Regeln können den Behandlungserfolg deutlich erhöhen.

Ein Behandlungsplan umfasst in der Regel mehrere Behandlungssitzungen.

Während die erste Konsultation mit Untersuchung und Behandlung in der Regel eine Stunde in Anspruch nimmt, dauern die Folgebehandlungen etwa 20 Minuten. Die Wirkung der vorangegangenen Behandlungen werden jeweils dokumentiert, die Biomechanik des Bewegungsapparates erneut untersucht und gemäß der jeweiligen Befundlage korrigiert.

Wenn der Patient beschwerdefrei ist oder die bestmögliche Linderung des Beschwerdebildes erreicht ist, kann es sinnvoll sein, in größeren Abständen Kontrolltermine zu vereinbaren.

Chiropraktoren verzichten bewusst auf den Einsatz von Medikamenten und Operationen. Sollten die Beschwerden des Patienten außerhalb des Kompetenzbereichs des Chiropraktors liegen und eine ärztliche Behandlung angeraten sein, wird der Patient an den jeweiligen Facharzt oder einen anderen Gesundheitsexperten verwiesen.

Patientenspektrum

In unserer Praxis sind Patienten jeden Alters willkommen. Chiropraktik umfasst verschiedene manuelle Techniken, die es bei entsprechender Indikation erlauben, auf jeden Patienten individuell einzugehen. Daher ist es möglich, sowohl akute als auch chronische Beschwerdebilder bei Säuglingen, Kindern, Senioren, Erwachsenen jeden Alters und jeder Körpergröße, Schwangeren, Sportlern usw. effektiv und angemessen zu behandeln.

Falls Sie weitere Fragen zu den jeweiligen Behandlungsmöglichkeiten und Ihrer persönlichen Situation haben, können Sie uns gern kontaktieren.